In der Logistik wird viel über Effizienz gesprochen – aber zu selten über eine durchgängige Optimierung. Moderne Systeme verbessern zwar viele Einzelprozesse, doch die Übergänge bleiben oft unverbunden. Besonders gravierend ist dieser Bruch zwischen erster bzw. letzter Meile und dem Fernverkehr. Das führt zu Leerzeiten und Abstimmungsproblemen, was wiederum Ineffizienzen verursacht. Die PASS Logistics Solutions AG und die MANSIO GmbH setzen genau hier an. Beide Unternehmen stehen für spezialisierte Optimierungslösungen – PASS für Dispositions– und Tourenplanung im Nahbereich, MANSIO für die intelligente Organisation von Langstreckenverkehren. Gemeinsam ergeben sich neue Möglichkeiten, die gesamte Transportkette konsistent und wirtschaftlich zu steuern.
Optimierung der First und Last Mile
Digitalisierung der Langstrecke
Von der Prozessintegration zur Datenintelligenz
Durch eine API-basierte Integration lassen sich bereits heute durchgängige Optimierungsszenarien in der intelligenten Tourenplanung zwischen First Mile, Long Haul und Last Mile umsetzen – eine direkte Anbindung vergrößert das Potenzial jedoch erheblich: Es könnten z.B. Live-Informationen ausgetauscht werden und Verspätungen im Long Haul in Echtzeit in die Planung der Last Mile einfließen. Eine gemeinsame Datenstruktur ermöglicht zudem eine durchgängige Sendungsverfolgung und eröffnet neue Optionen für eine KPI-basierte Steuerung, exakte ETA-Prognosen, Kundenkommunikation und Auswertungen.
Die Vorteile auf einen Blick:
- Transparenz und Prozessoptimierung
Eine durchgängige Optimierung verschafft Unternehmen bei der Tourenplanung einen Echtzeit-Überblick über die gesamte Lieferkette, bietet durchgängige Transparenz und effektive Steuerungsmöglichkeiten. Dies hilft, operative Optimierungspotenziale zu ermitteln sowie Prozesse kontinuierlich zu verbessern – und unter dem Strich Kosten zu sparen.
- Wettbewerbsfähigkeit
Unternehmen, die ihre Lieferketten optimieren, können schneller und flexibler auf Marktveränderungen reagieren. Dies ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil in einem zunehmend globalisierten und wettbewerbsintensiven Markt.
- Steigerung der Kundenzufriedenheit
Die Erwartungen der Kunden an schnelle und zuverlässige Lieferungen steigen stetig. Eine gut optimierte Lieferkette kann diese erfüllen und die Kundenzufriedenheit erhöhen.
- Nachhaltigkeit
Eine optimierte Lieferkette reduziert die Umweltbelastung. Denn was wirtschaftlich sinnvoll geplant ist, ist fast immer auch emissionsärmer. Die Kombination aus intelligenter Fernverkehrssteuerung und lokaler Feinoptimierung sorgt für weniger Leerfahrten, kürzere Wege, bessere Auslastung und planbare Umläufe. Gerade in Zeiten wachsender ESG-Vorgaben, steigender CO2-Kosten und gesellschaftlicher Erwartungen wird dieser Aspekt immer relevanter. Nicht als Selbstzweck – sondern als systemischer Nebeneffekt effizienter Logistik.
Anwendungsszenarien
Gerade in netzwerkbasierten Logistikmodellen wäre eine engere Verzahnung besonders wirkungsvoll. Ein Beispiel ist der klassische Stückgutverkehr: Viele Speditionen arbeiten mit zentralen Umschlagsdepots, an denen Nahverkehrs- und Fernverkehrseinheiten ineinandergreifen. Sehr oft mit unterschiedlichen, nicht vernetzten Dispositionslösungen für die unterschiedlichen Segmente.
Auch in der Handelslogistik ergeben sich interessante Anwendungsmöglichkeiten. Viele Handelsunternehmen verfügen über zentrale Lager und regionale Verteilzentren. Die Verkehre dazwischen sind oft tageskritisch und binden erhebliche Ressourcen. Optimiert mit einer intelligenten und durchgängigen Tourenplanung ließen sich diese Transfers besser planen, aufeinander abstimmen und mit einer effizienten Feinverteilung bis zur Filiale ergänzen.
Eine enge Verzahnung von First Mile, Long Haul und Last Mile ist zudem auch für TMS-Plattformen (Transport Management Systeme), die alle Transporte zentral überwachen und optimieren wollen, eine attraktive Option. Sie stehen heute unter dem Druck, ihren Kunden immer umfassendere Funktionen zu bieten – ohne dabei die eigene Entwicklungskomplexität ins Unermessliche steigen zu lassen. Hier setzt die Partnerschaft zwischen PASS und MANSIO an. Beide Systeme lassen sich einfach per REST-Schnittstelle integrieren und liefern optimierte Entscheidungsgrundlagen für die jeweilige Verkehrsstufe. So kann ein TMS seinen Anwendenden eine durchgängige Transport- und Tourenplanung anbieten – ohne eigene Optimierungsalgorithmen zu entwickeln.
Maik Schürmeyer: maik.schuermeyer@mansio-logistics.com
Jan Junker: jan.junker@pass-consulting.com
Bildquelle: Shutterstock, PASS Consulting Group