Die Zeiten des hundertprozentigen Homeoffice aufgrund der Corona-Pandemie neigen sich zwar dem Ende entgegen, doch die Transformation hin zu hybriden Arbeitsmodellen ist längst in vollem Gange. Im Durchschnitt arbeiten heute vier von zehn Arbeitskräften in Deutschland in einem solchen Modell, sofern es das Unternehmen erlaubt. Firmen, die bei Gestaltung der Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen rein klassischen Ansatz verfolgen, werden immer weniger und ein Ende scheint noch nicht in Sicht.
Vieles spricht in Zukunft für die neuen hybriden Arbeitsmodelle, denn dort, wo diese möglich sind, bleiben Mitarbeitende und Unternehmen flexibler und zufriedener – was unter anderem auch die Produktivität steigert. Dies wird durch unterschiedlichste Studien und Befragungen belegt, dazu gleich mehr. In einem Punkt sind sich, denke ich, alle einig – hybride Arbeitsmodelle, die sowohl die Geselligkeit und die Zusammenarbeit im Büro als auch die Annehmlichkeiten und die Flexibilität des Homeoffice vereinen, werden in Zukunft nicht mehr verhandelbar sein.
Wer jetzt nicht auf diesen Zug aufspringt, wird das womöglich bei den nächsten Recruiting-Maßnahmen zu spüren bekommen, denn die qualifizierte Fachkraft von morgen hat spezielle Anforderungen an ihre Arbeitsumgebung. Aber nicht nur potenzielle neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten sich aus diesem Grund gegen ein Jobangebot entscheiden, auch aktuelle Beschäftigte eins Unternehmens sind bereit, sich anderweitig nach neuen Jobs mit hybrider Arbeitsform umzuschauen.
IBM-Studie: 75 Prozent wollen zumindest gelegentlich im Homeoffice arbeiten
Den größten Effekt durch hybride Arbeitsmodelle verzeichnen Unternehmen bei der Mitarbeiterzufriedenheit. Laut einer BITKOM-Umfrage würden 35 Prozent der Befragten ihren Job sofort für mehr örtliche und zeitliche Flexibilität bei der Arbeit kündigen. Eine von Google Workspace in Auftrag gegebene Economist Impact-Studie wird sogar noch deutlicher: So glaubten mehr als 75 Prozent der Befragten, dass hybrides oder flexibles Arbeiten in den kommenden drei Jahren der neue Standard sein wird.
Bei der Frage nach der künftigen Entwicklung setzt sich dieser Trend laut der aktuellen „Hybrid Work 2022“ Studie fort. Zwei Drittel der Befragten sind hierbei der Meinung, dass der Anteil von Hybrid Work steigen wird. In großen Unternehmen beläuft sich die Zustimmung sogar auf 72 Prozent. Für Unternehmen ist es daher von entscheidender Bedeutung, eine digitale Arbeitsumgebung zu schaffen, die Mobilität, einfachen Zugang zu Anwendungen und virtuelle Zusammenarbeit unterstützt: das hybride Office von morgen.
Unternehmen, die kein hybrides Arbeiten ermöglich oder die Beschäftigten wieder zurück in die Büros holen wollen, erhalten immer wieder Gegenwind und Proteste. Gute Beispiele hierfür sind unter anderem Apple und Tesla, die sich beide dafür ausgesprochen hatten, ihre Belegschaft wieder aus dem Homeoffice zu holen.
In einem offenen Brief prangerten die Angestellten damals Apples Büropolitik an und warfen ihrem Arbeitgeber mangelnde Flexibilität beim Homeoffice vor – mit der Bitte, dieses Vorgehen nochmals zu überdenken. Als Folge der Proteste schloss Apple interne Slack-Kanäle, die sich mit dem Thema Homeoffice auseinandersetzten. Für manche Angestellten war Apples Haltung gar ein Kündigungsgrund, etwa für den Direktor des maschinellen Lernens.
Hybride Arbeitsmodelle: planen und kreieren
Ein hybrider und digitaler Arbeitsplatz ist nicht einmal eben durch das Bereitstellen eines Laptops und die Einführung von ein oder zwei Projektmanagementtools im Unternehmen eingeführt. Er sollte auch kein Sammelsurium aus Insellösungen sein, sondern stattdessen eine langfristige Unternehmensstrategie, die gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erarbeitet werden sollte – ein ganzheitliches, integriertes Arbeitsplatzkonzept.
Viele Unternehmen hatten aufgrund der Pandemie keine Zeit, diese Arbeitsmodelle ganzheitlich zu planen und umzusetzen, sondern setzten dies in Hauruck-Aktionen um. Projekte dieser Art benötigen ganzheitliche Konzepte, die auch jetzt noch angestoßen werden sollten und dafür geeignet sind, Dinge aufzuräumen und in Zukunft für Ordnung zu sorgen. Also besser einen Schritt zurück wagen und die Prozesse überdenken und wenn möglich auch loslassen.
Vorteile der Hybridarbeit für Arbeitnehmer
- Förderung einer besseren Work-Life-Balance
- Fahrzeit- und Kostenersparnis
- Ruhigerer Arbeitsplatz (wo es die Platzsituation zulässt)
- Erreichen eines fairen Arbeitsplatzes für Arbeitnehmer, die Familienangehörige betreuen
- Mehr Zeit für zielgerichtetes und gemeinschaftliches Arbeiten
Vorteile der Hybridarbeit für Unternehmen
- Niedrigere Bürokosten
- Erweiterung des Talentpools
- Arbeitskräfte können von überall arbeiten
- Weniger Ausfälle
- Imagegewinn
Der digitale Arbeitsplatz der Zukunft – mit Awingu
Einfach – wie im Büro arbeiten
Der digitale Arbeitsplatz soll sicherstellen, dass die Mitarbeitenden ortsungebunden auf Informationen, Tools und Services zugreifen können. Allerdings zeigt sich auch, dass einige Hebel nur selten genutzt werden und dass an vielen Stellen noch Handlungsbedarf besteht. Der Datenzugriff von überall, zu jeder Zeit und egal mit welchem Gerät ist das, was sich die meisten Mitarbeitenden wünschen – um die Arbeit orts- und zeitunabhängig erledigen zu können.
Sicherheit – vor allem auch im Homeoffice
Informations- und IT-Sicherheit werden häufig als Argumente gegen hybride Arbeitsmodelle verwendet, denn viele der Unternehmen haben nicht die notwendigen Security-Maßnahmen getroffen, um die mobilen Arbeitsplätze zu schützen. Das Arbeiten ohne festen Arbeitsplatz stellt aufgrund der vielen sich im Einsatz befindenden Mobile Devices, multipler Datenzugriffe und die Öffnung der Systeme nach außen besonders hohe Ansprüche an die IT-Sicherheit. Nicht alle Unternehmen, die hybrides Arbeiten anbieten, haben dementsprechend auch in die Absicherung der mobilen Arbeitsplätze, wie zum Beispiel durch Endgerätesicherheit, Mobile Device Management oder Zero Trust investiert. Das stellt ein großes Sicherheitsrisiko dar. Ohne ein individuelles Sicherheitskonzept entstehen schnell Lücken, sodass der Schutz der Daten vor unerlaubtem Zugriff nicht gegeben ist.
Erfahren Sie mehr – unsere Blogreihe zum mobilen Arbeiten:
Unterstützen können Softwarelösungen wie der PASS Digital Workplace, der Unternehmen genau die Werkzeuge anbietet, die sie benötigen, um ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hybride Arbeit zu ermöglichen.
Immer noch Nachholbedarf beim Modell der hybriden Arbeit
Allgemein kann man sagen, dass hybride Arbeit bei Weitem noch nicht überall etabliert ist. Und selbst da, wo sie Einzug gehalten hat, besteht teilweise noch Nachholbedarf. Wir haben aber in den vergangenen beiden Jahren gesehen, was möglich ist, wenn eine Gesellschaft durch ein kleines Virus zum Handeln gezwungen wird. Für Unternehmen und Deutschland als Wirtschaftsstandort bietet sich genau jetzt eine riesige Chance: Der Innovationsschub, den die Pandemie in Bezug auf flexible und hybride Arbeit ausgelöst hat, muss weiter vorangetrieben werden.
PASS Digital Workplace
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