Mobiles Arbeiten: Welche Möglichkeiten ergeben sich für Unternehmen?

Die Corona-Krise treibt die Digitalisierung voran und hat Firmen zu einem nie dagewesenen Feldversuch gezwungen. Plötzlich sind digitale Arbeitsplätze das Trendthema.

Im Eiltempo wurden zu Beginn des landesweiten Shutdowns die Büros vieler Unternehmen und staatlicher Institutionen geräumt und sich damit in eine neue Arbeitswelt katapultiert.

Dieser Beitrag ist Teil unserer Blog-Serie zum mobilen Arbeiten:

Mobiles Arbeiten bzw. der Workplace im Homeoffice sind vielleicht zu den entscheidenden Faktoren geworden, um die aktuelle Situation zu meistern. Dies belegen auch die Ergebnisse einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom, wonach 65 Prozent der Befragten der Ansicht sind, dass digitale Technologien dabei helfen können, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Durch die Krisensituation wird plötzlich mobiles und flexibles Arbeiten zum Standard.

Rund 49 Prozent der Befragten gaben in derselben Studie zudem an, mittlerweile ganz oder zumindest teilweise im Homeoffice ihrem Beruf nachzugehen. Interessant ist aber auch ein anderer Faktor, denn bei 33 Prozent wurde das eigene Zuhause als Arbeitsplatz erstmals überhaupt eingeführt und bei 43 Prozent wurden bestehende Regelungen durch den Arbeitgeber ausgeweitet. Für rund 18 Prozent der Befragten ist die momentane Situation völlig neu, denn zuvor durften sie gar nicht von Zuhause aus arbeiten.

Wenn die Krise geht, bleibt das Homeoffice. Mobiles Arbeiten und Arbeiten von Zuhause wird in Zukunft einen wesentlich höheren Stellenwert einnehmen und häufiger genutzt werden als bisher – das glauben, laut einer Umfrage von Citrix, 71 Prozent der deutschen Büroangestellten. Daher betrachten wir nachfolgend, welche Vorteile und Möglichkeiten sich hieraus für Unternehmen ergeben können:

Work Life Balance

Viele Mitarbeiter wünschen sich, von zu Hause aus arbeiten zu können. Sie sind bei der Arbeit in der heimischen Umgebung oft motivierter und kreativer. Der Arbeitsweg fällt weg, Arbeitnehmer können sich oft die Zeit selber einteilen und zwischendurch den Nachwuchs vom Kindergarten abholen oder gemeinsam Schularbeiten erledigen. Es sind aber nicht nur Mütter und Väter, die sich für dieses Arbeitsmodell interessieren, sondern auch viele Singles, die durch Homeoffice ihren Beruf und ihr Privatleben besser miteinander vereinbaren können.

Mitarbeiterzufriedenheit

Mitarbeiter mit der Möglichkeit von Heimarbeit sind im Schnitt zufriedener als Mitarbeiter, die jeden Tag zur Arbeit fahren – sowohl mit ihrer Arbeit als auch mit ihrer Freizeit. Im Vergleich sind Mitarbeiter, die gern zuhause arbeiten würden, aber nicht dürfen, besonders unzufrieden.

Viele Tools in Bezug auf das mobile Arbeiten bieten eine vom Betriebssystem unabhängige Auswahl des Endgerätes. Das heißt, es wird nur ein Gerät benötigt und der Mitarbeiter kann hierbei (wenn es die Richtlinien des Unternehmens zulassen) sogar auf sein privates Endgerät zurückgreifen. Alle wichtigen Informationen und Funktionen auf dem Handy oder Tablet werden in einem geschützten Raum (Container) abgeschottet, sodass auch weiterhin „unsichere Anwendungen“ wie z.B. Whatsapp auf demselben Gerät verwendet werden können.

Vorteile bei der Mitarbeiterakquise

Homeoffice und mobiles Arbeiten anzubieten, macht Unternehmen attraktiver, denn die Nachfrage nach Möglichkeiten einer Arbeit von zu Hause aus hat bei Jobinteressenten in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Zudem vergrößert sich das Einzugsgebiet bei der Suche nach neuen Angestellten. Viele Firmen hatten zuletzt ihre Suche stark regional eingeschränkt da sie sich durch den Faktor der Heimatnähe den größten Erfolg erhofften. Da aber eine Vorortpräsenz durch das Arbeiten in den eigenen vier Wänden bzw. durch das mobile Arbeiten von überall stark reduziert wird oder sogar komplett entfällt, eröffnen sich völlig neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Gerade was die Generation Z betrifft, könnte das mobile Arbeiten als Zugpferd im War for Talents dienen.

Neue Geschäftsmodelle entwickeln und ausbauen

Die deutschen Unternehmen sollten die Corona-Krise auch als eine Chance wahrnehmen, um die Digitalisierung weiter voranzubringen und neue Geschäftsmodelle und Vertriebswege zu etablieren. Nicht jede Firma hatte vor der Corona-Pandemie die Voraussetzungen, um die eigenen Mitarbeiter von jetzt auf gleich zu Hause arbeiten zu lassen. Viele von ihnen nutzen nun die momentane Situation, um ihre analogen Geschäftsmodelle um digitale Dienste und Dienstleistungen, wie z.B. Online-Geschäftsmodelle, zu erweitern und weiterhin für ihre Kunden präsent zu bleiben bzw. eine Plattform für ihre Mitarbeiter zu bieten.

Erreichbarkeit und Flexibilität (Alles, immer, überall)

Durch das mobile Arbeiten werden Unternehmen und Mitarbeiter flexibler. Gemeinsame Videokonferenzen sparen lange Wege,  die sonst in Kauf genommen werden mussten, um zu Terminen mit Kunden oder Geschäftspartnern zu gelangen. Es ist davon auszugehen, dass sich in Zukunft die Idee von Geschäftsreisen nachhaltig ändern wird. Digitale Alternativen hierfür sind verfügbar und funktionieren. Wenn eine Geschäftsreise doch zwingend notwendig sein sollte, dann ist der Mitarbeiter in seinem mobilen Office jederzeit „online“ und erreichbar.

Bürokapazitäten durch Poolarbeitsplätze reduzieren

Wenn Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten, bedeutet dies für den Unternehmer weniger Kosten in puncto Strom, Heizung, Reinigung oder Büroflächen. Zwar sollte jeder Mitarbeiter noch einen festen Platz im Unternehmen haben, doch mehrere Heimarbeiter können sich beispielsweise Arbeitsplätze teilen – je nachdem, wer gerade am Heimarbeitsplatz sitzt und wer im Büro.

Allgemein betrachtet ist die Corona-Krise ein digitaler Wendepunkt. Es darf meiner Meinung nach von hieraus kein Zurück in den Vorkrisenmodus geben. Die momentane Situation hat gezeigt, dass sich unsere Arbeitsweise, von jetzt auf sofort, radikal verändert hat. Der digitale Arbeitsplatz von morgen wird mobil, multilokal und virtuell sein. Unternehmen wie Mitarbeiter müssen sich auf diesen technischen und kulturellen Wandel einstellen, um nicht später einer Entwicklung hinterher zu hinken. Der PASS Digital Workplace bietet hierbei Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung genau die Werkzeuge an, die sie benötigen, um ihren Mitarbeitern ein sicheres Arbeiten im Homeoffice und Mobile Office zu ermöglichen.

Mit dem digitalen Vermächtnis dieser Krise müssen wir einen neuen und irgendwann auch “normalen” Standard der Zukunft schaffen und weiter vernünftig und zielstrebig daran arbeiten.

Haben Sie mit Ihrem Unternehmen bereits Erfahrungen zum Thema Homeoffice sammeln können? Dann sind meine Kollegen und ich gespannt auf Ihre Antworten in der Kommentarspalte unter diesem Beitrag.


Bild: Shutterstock

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