Neue Trends & alte Bekannte – das erwartet die Logistik 2021

Welche zentralen Trends ergeben sich 2021 für die Transportlogistik? Unser Experte Michael Bils hat sich dazu Gedanken gemacht.

Hinter der Logistikbranche liegen turbulente Monate und auch dieses Jahr werden die Herausforderungen kaum kleiner. Schlagworte sind hier u.a. Nachhaltigkeit, Automatisierung und Vernetzung sowie Last-Mile-Logistik.

Nachhaltigkeit ist plötzlich angesagt

Sowohl für die Logistik-Branche als auch für den Rest der Wirtschaft ist Nachhaltigkeit schon lange kein neues Thema mehr. Die Ende 2020 in der Europäischen Union neu festgelegten Klimaziele bringen allerdings wieder frischen Wind in das Thema. So sollen die EU-Staaten bis 2030 den Ausstoß von Treibhausgasen um ganze 55 Prozent reduzieren. Unter dem Stichwort „Green Logistics“ wird sich nun auch die Logistikbranche zunehmend auf die Umstellungen konzentrieren müssen, um ihre Prozesse besonders ressourcenschonend und nachhaltig zu gestalten. Maßnahmen hierbei können sich von regenerativen Kraftstoffen und effizienter Tourenplanung über ein ökologisches Flottenmanagement bis hin zum Einsatz von Intralogistik erstrecken. Wichtig ist dabei, dass Unternehmen auf ein stetiges Reporting setzen, um so ihre Nachhaltigkeitsstrategie im Auge zu behalten und gegebenenfalls anzupassen.

PASS hat das Thema Nachhaltigkeit bei der Weiterentwicklung seiner Software-Lösungen PLANTOUR und MAPSERVICES berücksichtigt, indem z.B. mit dem PASS Optimization Service ein selbstlernender genetischer Algorithmus eingeführt wurde und in allen Logistiklösungen der CO2-Ausstoß oder die erzielte Einsparung separat ausgewiesen werden.

Tiefkühl- und Ultrakalt-Ketten im Fokus

Wenn die Corona-Pandemie eines gezeigt hat, dann dass einer der großen Trends für 2021 lang anhaltende Kühlketten sein werden. Für die Pharmalogistik hat sich dies zu einem nicht zu unterschätzenden Aspekt entwickelt, da die Covid-19-Impfstoffe bei bis zu minus 70 Grad Celsius transportiert werden müssen – und das zum Teil über mehrere hundert Kilometer. Zusätzlich zu der entsprechenden Hardware und den eigentlichen Containern, die diese Minus-Temperaturen dauerhaft halten, muss während des Transportes durch die passende Software eine permanente Kontrolle der Temperatur gewährleistet werden können. Dieser Bedarf wird ganz neue Unternehmensmodelle und Produkte hervorbringen.
 

Automatisierung und vollständige Vernetzung wird populärer

Wie in vielen Branchen werden auch in der Logistik jene Daten, die durch digitale Lösungen entstehen, immer noch nicht hinreichend genutzt. Dabei sind Logistikunternehmen genau auf diese Daten angewiesen, um sich weiterzuentwickeln. Während die Automatisierung und Vernetzung noch vor ein paar wenigen Jahren in den Kinderschuhen steckte, hat sie sich bis heute kontinuierlich weiterentwickelt. Doch die Logistik steht noch nicht da, wo sie sein könnte. Die 13. Ausgabe des Hermes-Barometers „Transparenz in der Supply Chain“ zeigt, dass aktuell nur 32 Prozent der 200 befragten Unternehmen über eine digitale Echtzeit-Supply-Chain verfügen. Allerdings gab auch die Hälfte der Befragten an, dass transparente Lieferketten durch die Corona-Pandemie für sie immer relevanter werden. Angesichts dessen wird insbesondere der Blockchain-Technologie in den nächsten Jahren eine zentrale Bedeutung bei der Entwicklung neuer Lösungen zukommen. Die Möglichkeit, Daten sicher und unveränderbar zu archivieren, zu verschlüsseln und auf einer Plattform allen Verantwortlichen transparente Einsicht zu gewähren, ermöglicht unter anderem die Überwachung globaler Lieferketten.

Trend Last-Mile-Logistik

Die Last-Mile-Logistik, die den Transport zur Haustür des Kunden beschreibt, stellt für die Logistik und Innenstädte eine große Herausforderung dar. Die Kundenanforderungen steigen kontinuierlich und das Konsumentenverhalten wird immer digitaler – insbesondere in Corona-Zeiten. In der Quarantäne und im Lockdown sind vor allem Lebensmittellieferungen sowie Artikel des täglichen Bedarfs gefragt. Ausliefernde Unternehmen sehen sich vor enorme Herausforderungen hinsichtlich ökonomischer Tourenplanung und Paketzustellung gestellt. Sie müssen die gestückelten Warensendungen so bündeln, dass kurze, schnelle und effiziente Touren in die Zustellgebiete gefahren werden können, um die Zustellkosten so niedrig wie möglich zu halten. Erste Versuche, dies so effizient wie möglich zu gestalten, sind Paketshops oder Paketschließfächer wie die von Amazon. Aber der Trend 2021 geht noch weiter: Die Lieferung von Lebensmitteln innerhalb weniger Minuten nach Bestelleingang – und das an 365 Tagen im Jahr – wird eines der großen Themen in der Logistik sein. Einen ganz besonderen Aspekt wird dabei die Lieferung von Pharmazie- und Gesundheitsprodukten (z.B. Schnelltests und Medikamente) darstellen.

Partnerschaft mit Fairsenden

Unser neuer Partner Fairsenden hat sich ganz der Last-Mile-Logistik verschrieben und baut gerade in verschiedenen deutschen Großstädten ein außergewöhnliches Logistikkonzept auf. Fairsenden ist ein CO2-neutraler und serviceorientierter Zustelldienst der letzten Meile und kombiniert gleich mehrere Logistik Trends miteinander:

„Wir wollen die Freude am Bestellen bis zur Ankunft des zukünftigen Lieblingsstücks aufrechterhalten und gehen gleichzeitig dank unserer fleißigen eCargo-Bike-Fahrer gegen das schlechte Gewissen gegenüber der Umwelt vor. Jeder Kunde kann bei uns kurz nach dem Kauf entscheiden, wann der Paketzusteller vor der Tür steht – volle Transparenz, volle Kontrolle: Vorfreude vorprogrammiert. Und das Beste: Die Zustellung erfolgt emissionsfrei und unter fairen Arbeitsbedingungen für das Zustellpersonal.“ – Fairsenden

Mit der Same Day Delivery bietet Fairsenden zudem noch einen Service an, den die etablierten Kurier-Express-Paketdienste aufgrund ihrer Größe nicht anbieten können bzw. aus Kostengründen wieder aus ihrem Programm genommen haben. Eine Dienstleistung, die besonders dem – von Corona gebeutelten – Einzelhandel in den Innenstädten die Möglichkeit bietet, ebenfalls vom Online-Boom zu profitieren.

Ein Blick nach vorne

Die Art und Weise, wie wir konsumieren, verändert sich rasend schnell. Nur die flexibelsten und anpassungsfähigsten Lieferketten werden in der Lage sein, mit den neuen Anforderungen Schritt zu halten. Sei es in Bezug auf saisonale Spitzen, Retouren oder andere Herausforderungen. Die Grundvoraussetzung hierfür bildet eine integrationsfähige IT-Basis, die sowohl das horizontale als auch vertikale Zusammenspiel der technischen Komponenten und Systeme ermöglicht.

Den ersten Sprung, die horizontale Vernetzung entlang der Supply Chain, schaffen Soft- und Automatisierungskomponenten durch das integrierte Zusammenspiel sämtlicher Prozesse von der Produktionshalle bis zur letzten Meile. Der zweite Sprung, in Form der vertikalen Vernetzung, gelingt durch den Aufbau nötiger Infrastrukturen, über die die Daten intelligent gesammelt und ausgewertet werden können. Am Ende entscheidet aber trotz allem der Mehrwert zugunsten eines flexiblen Logistikmanagements – gerade in Zeiten zunehmender extremer Schwankungen.

Die Zukunft der Logistik – nachhaltig, digital und innovativ?

In unserem Podcast hat Michael Bils, Business Development Manager bei der PASS Logistics Solutions AG, mit Markus Schwarz, Gründer und CEO von FAIRSENDEN gesprochen. Die Themen: Online-Shopping-Angebote und zu Beginn der Pandemie auch Hamsterkäufe beeinflussten die weltenweiten Lieferketten. Warenströme änderten sich von einem Tag auf den anderen. Wie geht die Logistik mit den aktuellen Anforderungen um? Und welchen Einfluss hat hier inzwischen das Thema Digitalisierung?
Tipp!

Reihe zur erfolgreichen und nachhaltigen Logistik

Fairsenden wird in den nächsten beiden Artikeln dieser Blogreihe über die Bausteine von erfolgreicher und nachhaltiger Smart City Logistics berichten, außerdem ist eine gemeinsame Episode für den PASS Podcast “For a better digital world” in Vorbereitung.

Reihe zur erfolgreichen und nachhaltigen Logistik in 2021 in Kooperation mit unserem Partner Fairsenden:

Bildquelle: Shutterstock

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